Guest User
January 20, 2025
Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber Benaissa Charrak, ehemaliger und langjähriger Küchenchef im Gourmetrestaurant Scarpati, kocht jetzt tatsächlich im Nüller Hof. Die nicht unbedingt zeitgemäße Website bietet diesbezüglich keinerlei Information und auch die gut überschaubare Speisekarte haben wir erst vor Ort sichten können. Nun, eine kleine Auswahl spricht in der Regel für Frische und Qualität und die Speisen haben mich - gemessen an den moderaten Preisen - überzeugen können. Die Küche grüßte freundlich mit Tomate-Mozzarella, würzigem Pizzabaguette mit Thunfisch und Mozzarella und ein paar Oliven, ein solider und schmackhafter Einstieg. Als Vorspeise wählten wir einmal den Klassiker Vitello Tonnato (14,- €), das zartrosa Kalbfleisch qualitativ hervorragend und die Thunfischsauce wurde erstaunlicherweise separat gereicht. Geschmacklich einwandfrei, die sehr flüssige Konsistenz der Sauce hat mir nicht so gut gefallen. Dazu gab es frisches, leicht angeröstetes Brot in zwei Sorten. Als Hauptgang hatte ich gut angebratenen sowie butterzarten schottischen Lachs (24,- €) auf schlotzigem Steinpilzrisotto und wunderbar aromatischem Hummerschaum, der für mich gerne etwas großzügiger hätte bemessen sein dürfen. Ein kleines Extra-Schälchen (mein persönliches Wort des Jahres 2024) sollte bei einem weiteren Besuch gerne machbar sein, wie mir der zuvorkommende Herr im Service versicherte. Wir hatten zwar leichte Verständigungsprobleme, aber letztlich haben wir alles gut klären können. Gibt weitaus Schlimmeres! Für den Liebsten gab es eine Salami Pizza, die wir nicht unbedingt noch einmal bestellen würden, geschmacklich soweit okay, aber sehr käselastig und der Teig etwas gummiartig. Nun, möglicherweise hat man für Pizza auch nicht das entsprechende Equipment im Haus. Wir waren gut gesättigt und ein Dessert passte so gar nicht mehr, ansonsten hätte ich gerne noch die Tarte Tatin probiert. Die ansprechend gestalteten Räumlichkeiten haben uns gut gefallen. Zeitgenössische Kunst an den Wänden, hochwertiges Interieur, niedrige Decken, ein ideales Beleuchtungskonzept und chillige Hintergrundmusik vermitteln Wohlfühlatmosphäre und aufgrund der guten Raumakustik wäre für uns durchaus ein Abend in größerer Runde mit der Familie oder mit Freunden vorstellbar. Den Internetauftritt halte ich für verbesserungswürdig, da besteht für mich dringender Handlungsbedarf. Zu etwas später Stunde waren mit uns am Samstagabend gerade einmal 11 Gäste im Restaurant, andererseits ist eine geringe Gästezahl für die „Two-Men-Show“ (Koch + Service) gut zu bewältigen. Alle Speisen wurden nach angemessener Wartezeit mit entsprechenden Pausen serviert. Wir kommen sicher nochmal wieder ins schöne Briller Viertel und hoffen aber vorab auf ein paar nähere Angaben zum vermutlich wechselnden Speisenangebot. Die aktuelle Speisekarte habe ich für Gäste, die sich einen Überblick verschaffen möchten, separat hochgeladen. Wir wünschen viel Erfolg und Beständigkeit, in der Vergangenheit ha
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