RamsAu-Das Gasthaus

Wir haben das Gasthaus Ramsau zum Abendessen aufgesucht und dafür einen Tisch reserviert. Das war auch notwendig, denn andernfalls hätte es nicht geklappt. Es kamen auch Leute ohne Reservierung und mussten dann gehen. Da es an diesem Sommerabend nicht so warm war haben wir drinnen gesessen. Es ist eine wirklich sehr schöne alte Gaststube die aber trotz alle dem auch teilweise neu eingerichtet wurde, wenn auch nur mit Details. Die Speisekarte beinhaltet tolle Gerichte die auch abseits der üblichen Bayrischen Klassiker liegen, aber trotzdem Klassiker beinhaltet. Wir haben uns für Flammkuchen als Vorspeise entschieden. Danach hatten wir gesunde Gnocchi, 2x Käsespätzle und Schweinsbraten. Es hat alles sehr gut geschmeckt, war von der Menge her o.k., preislich aber auch im oberen Feld gelegen. Dazu gab es sehr leckeres Radler, Weißbier und Helles. Uns hat es sehr gut gefallen. Es war allerdings auch so, dass es als wir um 19:00 Uhr kamen 2 Gerichte für die wir uns interessiert und bestellt hatten dann schon nicht mehr verfügbar waren. Vielleicht eine Ausnahme, vielleicht auch nicht. Wir werden noch einmal wiederkommen und es ausprobieren.

Kulinarisch steht eine bayerische Wirtschaft, gerade wenn sie etwas abseits der Hauptverkehrswege liegt, vor der Wahl, stets "bayerisch" zu bleiben - oder durch feine Akzente einen individuelleren Stil zu prägen. Ramsau - das Gasthaus hat sich für den zweiten Weg entschieden, ist noch nicht ganz am Ziel, wird aber weiter aufwärts streben. Wir hatten eine Leberknödelsuppe (5,90 EUR) mit sehr feiner, selbst gemachter Brühe. Der Knödel hätte etwas ausdrucksstärker werden können. Das Schweinefilet (21,80 EUR) war von sehr guter Fleischqualität, die Kässpatzen für unseren Geschmack etwas zu wenig angeröstet - den Röstzwiebeln ging es ähnlich - wir wären auch mit weniger Sauce glücklich gewesen. Der Geschmack insgesamt gut ausbalanciert zwischen fein und kräftig. Ganz ähnlich das Cordon Bleu (24,80 EUR): Fleischqualität sehr hoch, ebenfalls der Käse und die Panade, von einzigartiger Quallität die Preiselbeeren - und dann entpuppen sich die Bratkartoffeln als halbierte, junge Kartoffeln, die zu kurz in der Pfanne geschwenkt wurden, um Röstnoten anzunehmen, aber zu lange, um noch Frühkartoffel-Geschmack zu verbreiten. Meiner Einschätzung nach eine Küche, die bereits mitten in der Weiterentwicklung steckt - da bin ich neugierig, wie weit sie es bei unserem nächsten Besuch gebracht hat. Wir freuen uns drauf!